Mit dem 1. Oktober 2025 beginnt für Doris Koini, unsere langjährige Pflegedienstleiterin, die Freizeitphase der Altersteilzeit – und damit ein neuer Lebensabschnitt nach einer beeindruckenden beruflichen Laufbahn, die von Weitblick, fachlicher Kompetenz und menschlicher Wärme geprägt war.
Pensionierungsfeier im Steiermarkhof am 26. 06. 2025
Um ihr langjähriges Engagement zu würdigen und uns für 30 Jahre wertvoller Arbeit beim Sozialmedizinischen Pflegedienst zu bedanken, fand ihre Pensionierungsfeier am 26. Juni 2025 im Steiermarkhof statt.
Hier haben wir einige der schönsten Fotos zusammengetragen.
Ein bewegter Berufsweg voller Engagement und Weitblick
Ihre berufliche Reise in der Pflege begann bereits 1981 mit der Ausbildung zur diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson.
Nach Stationen im Wilhelminenspital Wien sowie in der Stadtgemeinde Mürzzuschlag fand Doris Koini 1995 ihren Weg zum Sozialmedizinischen Pflegedienst Steiermark– ein Schritt, der nicht nur ihr berufliches Zuhause werden sollte, sondern auch viele Impulse für die Entwicklung mobiler Pflege- und Betreuungsdienste in der Steiermark setzte.
Bereits 1999 übernahm sie die Einsatzleitung im ISGS Mürzzuschlag und wurde 2007 schließlich zur Pflegedienstleitung des SMP Steiermark bestellt.
In dieser Funktion gestaltete sie entscheidend viele zukunftsweisende Entwicklungen mit: Die Einführung der digitalen Pflegedokumentation, die Mitwirkung an landesweiten Förderungsrichtlinien und Qualitätskriterien, sowie ihr Engagement im Bereich Hospiz- und Palliativversorgung durch den Aufbau von HPC mobil sind nur einige ihrer Meilensteine.
Durch ihr vorausschauendes Denken, ihre hohe fachliche Kompetenz und ihr Engagement hat sie auch wesentlich dazu beigetragen, dass der SMP im Jahr 2025 Finalist im Staatspreis für Unternehmensqualität war – eine Anerkennung, die das hohe Niveau unserer Arbeit eindrucksvoll unterstreicht.

Doris Koini war nicht nur Führungskraft, sondern vor allem auch eine Impulsgeberin, Netzwerkerin und Fürsprecherin für Qualität und Menschlichkeit in der mobilen Pflege.
Wir sagen Danke – für ihren unermüdlichen Einsatz, ihr Herzblut und ihr stets offenes Ohr.
Interview mit Doris Koini
Anlässlich Ihrer Pensionierung haben wir mit Doris Koini ein Interview geführt in dem sie ganz persönlich auf Ihren beruflichen Werdegang zurückblickt:
SMP: Frau Koini, wie blicken Sie auf Ihre Anfänge im Pflegeberuf zurück? Was hat Sie damals motiviert, diesen Weg zu wählen?
Doris Koini: Als ich 1988 vom Akutbereich in Wien als „Gemeindeschwester“ in die Steiermark zurückkehrte, geschah das hauptsächlich aus familiären Gründen. Unser Sohn war gerade 3 Jahr alt und die Kinderbetreuung und Dienstzeiten in Wien waren zu diesem Zeitpunkt eher suboptimal. Ich war zu Beginn meiner Tätigkeit bei der Stadtgemeinde Mürzzuschlag nicht sicher, ob meine Entscheidung richtig war. Die Versorgungssituation in den mobilen Diensten vor fast 40 Jahren ist keinesfalls mit dem heutigen Standard vergleichbar. Rückblickend war es die absolut richtige Entscheidung. Mit dem Auf- und Ausbau der mobilen Dienste in der Steiermark war für mich klar, dass die Versorgung und Pflege von Menschen im persönlichen Umfeld genau meinen Vorstellungen von qualitätsvoller Pflege unter Einbindung von Eigenverantwortlichkeit auf beiden Seiten entspricht.
SMP: Was war für Sie der prägendste Moment in Ihrer Zeit beim SMP?
Doris Koini: Es gab in diesen Jahren viele Momente beim SMP, die mich als Pflegeperson aber auch als Mensch nachhaltig beeinflusst haben. Ein prägender Moment in meiner beruflichen Laufbahn war sicher meine Beförderung zur Pflegedienstleitung nach Graz in die Landesgeschäftsstelle. Ich hatte das Angebot unseres damaligen Geschäftsführers Gottfried Lautner ohne lange zu überlegen spontan angenommen. Die zweijährige berufsbegleitende Ausbildung, die Leitung des STP St. Barbara, die Versorgung meiner kranken Schwiegermutter und nebenbei den Bedürfnissen meiner Kinder gerecht zu werden, haben mich aber an meinen Aufgaben wachsen lassen. Ich habe gelernt, Prioritäten zu setzen, Aufgaben zu delegieren und den Menschen in meinem beruflichen und privaten Umfeld Eigenverantwortung zu geben um so meinem neuen Aufgabenbereich gerecht zu werden.
SMP: Sie haben viele Projekte angestoßen und begleitet – auf welches sind Sie besonders stolz?
Doris Koini: Besonders stolz war ich immer, wenn unsere Arbeit von externen Fachexperten begleitet wurde und von dieser Seite dann die hohe Qualität und Professionalität unserer Pflege bestätigt wurde. Sämtliche Auszeichnungen und Gütezeichen, die uns über die Jahre verliehen wurden, machen mich schon sehr stolz. Stolz auf unsere wunderbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das erst möglich gemacht haben. Als Leitung in den obersten Führungsebenen kann man viele gute Ideen und Konzepte entwickeln, die Lebbarkeit und Nachhaltigkeit spiegelt sich aber auf der operativen Ebene und muss von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut mitgetragen und umgesetzt werden.
SMP: Wie hat sich die Pflege aus Ihrer Sicht in den letzten Jahrzehnten verändert – fachlich, organisatorisch, menschlich?
Doris Koini: Das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz als unser Berufsgesetz hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Novellierungen und Anpassungen erfahren und das Berufsbild der Pflege wurde ständig weiterentwickelt. Die Akademisierung der Pflegeausbildung, die Erweiterung von pflegerische Kernkompetenzen und Spezialisierungen ermöglichen den Pflegepersonen ein breites Feld an beruflichen Möglichkeiten. Die internen organisatorischen Abläufe wurden beim SMP schon sehr früh in geordnete und strukturierte Bahnen gelenkt. Mit unserem damaligen Geschäftsführer Gottfried Lautner war es möglich auf allen Stützpunkten ein einheitliches Qualitätsmanagement zu implementieren. Wir waren als Trägerorganisation bereits in der Vergangenheit maßgeblich und federführend an der Weiterentwicklung und Professionalisierung der mobilen Dienste in der Steiermark beteiligt und sind auch aktuell im Bereich der Digitalisierung ganz vorne dabei. Bei aller technologischen Unterstützung war es mit immer wichtig, den Menschen im Blick zu behalten. Bei allen Überlegungen und Neuerungen war es immer mein Ziel unsere Kundinnen und Kunden, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen und auf der zwischenmenschlichen Ebene genügend Raum zu haben. Unsere zahlreichen Mitarbeiter- und Kundenbefragungen bestätigen, dass dies gelungen ist.
SMP: Was war Ihre größte Herausforderung als Pflegedienstleitung – und wie haben Sie sie gemeistert?
Doris Koini: Im Arbeitsalltag einer Pflegedienstleitung kommt es laufend zu großen oder kleinen Herausforderungen, die es gilt zu meistern. Zu meinen größten Herausforderungen gehörte sicher die Zeit während der Pandemie. Mit Unterstützung von meinen wunderbaren Kolleginnen und Kollegen ist es gelungen, die Versorgungssicherheit für unsere Kundinnen und Kunden sicher zu stellen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weitgehendst gesund und einsatzfähig zu halten, Hygienestandards zu adaptieren und um zu setzten und nebenbei noch Projekte wie z.B, HPC-mobil am Laufen zu halten. Zu Beginn der Pandemie gab es von der Politik gefühlt täglich neue Vorgaben und Richtlinien, die ab sofort, um zu setzen waren. Die Beschaffung und Verteilung von ausreichend Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und Test-Kits für die Stützpunkte und die entsprechende zentrale Lagerverwaltung gehörte plötzlich ebenfalls zu meinen Aufgaben. Der Austausch und die Kommunikation innerhalb und außerhalb der Organisation hat sich plötzlich verändert. Alle Besprechungen wurden online per Video gehalten und das Arbeiten von zu Hause aus war am Anfang sicher gewöhnungsbedürftig.
SMP: Welche Begegnungen mit Kolleg:innen oder Kund:innen sind Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Doris Koini: Ich hatte in den vielen Jahren meiner Tätigkeit im mobilen Dienst unzählige Begegnungen mit Kunden:innen, Angehörigen und Kolleg:innen auf unterschiedlichen Ebenen und es waren überwiegend sehr positive Begegnungen, geprägt von Wertschätzung Empathie und Vertrauen. Natürlich gab es auch negative Episoden, die viel Kraft und Professionalität gefordert haben, wobei es immer mein Ziel war einen gemeinsamen positiven Abschluss zu finden.
SMP: Sie waren maßgeblich an der digitalen Transformation beteiligt – wie war dieser Schritt für das Team?
Doris Koini: Wir haben schon vor über 20 Jahren damit begonnen, Pflegediagnosen für den mobilen Bereich digital unseren Pflegepersonen zur Verfügung zu stellen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten zu jener Zeit auch schon die Möglichkeit ihre Arbeitsaufzeichnungen mit den ersten Endgeräten digital zu erfassen. Die schrittweise Weiterentwicklung war eigentlich die logische Konsequenz. Meine langjährige Mitarbeiterin Isolde Gstettner war mir in dieser Zeit immer eine wertvolle und professionelle Unterstützung in der Zusammenarbeit mit unseren IT- Experten. Die wertvollsten Impulsgeber, waren und sind aber unsere Mitarbeiterinne und Mitarbeiter. Ihre Rückmeldungen im Bezug auf Anwendung, Funktionalität und Weiterentwicklung ermöglichen ständige Verbesserungen und Erweiterungen in unserem digitalen System.
SMP: Wie würden Sie den Teamgeist beim SMP in wenigen Worten beschreiben?
Doris Koini: Bei all der Vielfalt und Diversität unserer Kolleginnen und Kollegen an den Stützpunkten ist doch bei allen eine Verbindlichkeit und gegenseitiges Vertrauen spürbar. Unsere Einsatzleitungen investieren viel Zeit in die wertvolle Arbeit der Teamentwicklung und das Ergebnis ist ein „Wir-Gefüh“, dass den SMP auszeichnet
SMP: Was wünschen Sie dem SMP für die Zukunft?
Doris Koini: Der SMP ist als Leistungserbringer für mobile Dienste in der Steiermark und als vorbildlicher Dienstgeber perfekt aufgestellt und ich bin überzeugt, dass das verantwortliche Führungsteam mit Hrn. Mag. Lautner an der Spitze das Unternehmen weiterhin in eine erfolgreiche Zukunft führen wird.
SMP: Und ganz persönlich: Worauf freuen Sie sich jetzt am meisten in Ihrer neu gewonnenen Freizeit
Doris Koini: Ich freue mich darauf, mich vermehrt mit Dingen zu beschäftigen, die mir Freude machen und die ich doch etwas vernachlässigt habe. Dazu gehört meine Familie, mein Garten, unser Motorrad, wir machen im Herbst einen Tanzkurs und ich lerne Spanisch.